Arne Hoffmann: Warum Hohmann geht und Friedman bleibt

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Arne Hoffmann
Warum Hohmann geht und Friedman bleibt -
Antisemitismusdebatten von Möllemann bis Walser

Der Antisemitismusvorwurf ist ein politisches Kampfmittel, das in den vergangenen zwei Jahrzehnten dutzende politische Schlachten entschieden hat. Dabei sind meist Persönlichkeiten unterlegen, denen eine antisemitische Äußerung oder auch nur Einstellung nicht nachgewiesen werden konnte. Es hat geradezu den Anschein, daß es auf eine solide Grundlage beim Antisemitismusvorwurf nicht ankommt: Seine Wirkung ist vernichtend, auf mehr kommt es im politischen Kampf nicht an.

Arne Hoffmann, Belfort-Bax-Preisträger für vorbildliche wissenschaftliche Autorschaft, geht den Grundprinzipien der Antisemitismusdebatten in Deutschland nach. Er analysiert, warum Jürgen Möllemann und Martin Hohmann keine Chance hatten, den einmal gegen sie erhobenen Vorwurf zu entkräften. Hoffmann beschränkt sich aber nicht auf prominente Persönlichkeiten wie Martin Walser, Roland Koch oder Norbert Blüm, die sich ihrer Haut wehren mußten, weil ihnen antisemitische Äußerungen vorgeworfen wurden; von den Fällen „Hans Leyendecker“, „Konrad Löw“, „Rogalla von Bieberstein“ oder „Udo von Busekist“ hat die breitere Öffentlichkeit kaum etwas wahrgenommen. Dabei kämpften die Beschuldigten nicht selten um ihre wissenschaftliche Reputation und berufliche Stellung.

Arne Hoffmanns Verdienst liegt darin, das Ablaufschema typischer Antisemitismusdebatten herauszuschälen und etwa mit der Theorie öffentlicher Skandalisierung nach Hans Mathias Kepplinger wissenschaftlich zu objektivieren.

Hoffmanns Buch ist aber gleichzeitig ein engagiertes Plädoyer für eine neue Medienethik.

304 Seiten, Paperback
Preis: 24 EUR